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Bietet Merkel Böhmermann-Auslieferung im Tausch gegen Yücel-Freilassung an?

Gespräche auf höchster Regierungsebene laufen

Istanbul – In die Affäre Deniz Yücel kommt offenbar noch einmal Bewegung. Wie gut informierte Quellen aus dem Umfeld von Bundeskanzlerin Merkel berichten, verhandelt die Bundeskanzlerin derzeit höchstpersönlich mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan über die Freilassung des inhaftierten Welt-Journalisten.

Als Zeichen des guten Willens bietet die Kanzlerin die Auslieferung des Satirikers Jan Böhmermann an. Böhmermann gilt in der Türkei seit seinem Schmähgedicht als Staatsfeind Nummer eins. Die Kanzlerin hofft durch diesen überraschenden Schachzug den türkischen Herrscher milde zu stimmen.

Die Verhaftung und Auslieferung Böhmermann würde ihr natürlich äußerst schwer fallen und „das Herz brechen“, so Merkel, allerdings sei es nun in der Politik manchmal notwendig auch unangenehme Entscheidungen zu treffen, wenn es dem übergeordneten Ziel diene.

Deniz Yücel habe sich in der Vergangenheit als großer Unterstützer der Regierung verdient gemacht und werde dringend in Deutschland für den anstehenden Kampf gegen Populisten und Hetzer gebraucht. Böhmermann dagegen habe es im vergangenen Jahr manchmal an der notwendigen Regierungssolidarität vermissen lassen. Insbesondere seine Schmähung des letzten verbliebenen Verbündeten der Kanzlerin, Recep Erdogan, sei wenig hilfreich gewesen.

Angst vor kritischen Stimmen oder negativer Presse hat die Bundesregierung nach eigenen Angaben nicht. „Dann organisieren wir einfach noch mehr Autokorsos und Demonstrationen für Yücel“, so der lapidare Kommentar aus dem Kanzleramt.

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