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Erneuter Eklat bei Flüchtlingsregistrierung

Schutzsuchende verweigern sich immer häufiger der geschlechterneutralen Registrierung

Wartende Schutzsuchende vor der Registrierungsstelle in Heidenheim
Wartende Schutzsuchende vor der Registrierungsstelle in Heidenheim, Foto: Mstyslav Chernov CC-BY-SA 4.0

Am vergangenen Wochenende kam es in der zentralen Registrierungsstelle für neuhinzuziehende Geflüchtete in Heidenheim erneut zu einem Eklat. Grund hierfür war wohl die neue Registrierungsrichtlinie, die den Schutzsuchenden mehr Freiheit bei der Geschlechterangabe ermöglichen soll.

Als ein Angestellter der Registrierungsstelle einen nordafrikanischen Geflüchteten nach seinem Geschlecht fragte, reagierte dieser zunächst irritiert und antwortete dann, er sei selbstverständlich männlich, dass sehe man doch. Mit dieser offenkundig in Unkenntnis der Spannbreite an Geschlechteridentitäten getätigten Aussage wollte sich der geschulte Mitarbeiter jedoch nicht zufrieden geben und klärte den Schutzsuchenden über die zahlreichen Möglichkeiten an Geschlechteridentitäten auf und fragte anschließend, ob sich der Geflüchtete tatsächlich sicher sei, einfach nur ein Mann zu sein.

Die Antwort des Schutzsuchenden darauf ist nicht im Wortlaut verbirgt, es ließ sich jedoch aus Mimik und Gestik, und einem gebrochenen Nasenbein beim Mitarbeiter der Registrierungsstelle, eine Ablehnung erkennen. Auch soll der Satz „Scheiße Deutschland“ gefallen sein, woraufhin sich umstehende Aktivisten der Grünen Jugend, die sich zufällig vor Ort befanden, umgehend mit dem Nordafrikaner solidarisierten. Denn am Ende, so der Vertreter der Grünen Jugend, gäbe es nur Inter*Menschen und der Kampf gegen den Alltagsrassismus reiche als Bindeglied für das Zusammenleben in Deutschland.

Die ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe arbeitende Pastorin Frau Weizelfüll-Wendekrug von der Heidenheimer Stadtmission, die ebenfalls Zeuge des Vorfalls wurde, reagierte dagegen sehr betreten und erschüttert über den Unwillen des Geflüchteten. Noch ganz benommen über die abrupte Reaktion des Schutzsuchenden, bot sie spontan an, ihren jüngst vor der Synode gehaltenen Vortrag „Gott ist viel zu groß für nur Mann und für nur Frau. Gott liebt die Vielfalt“ auch in der Unterkunft der Geflüchteten zu halten.

 

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