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Gehorsam ist Christenpflicht

EKD-Präsident eröffnet Lutherjahr mit politischem Appell

Luther

In einer Rede zur Eröffnung des Lutherjahrs hat der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Heinrich Bedford-Strohm auf die Relevanz Martin Luthers für die Gegenwart hingewiesen. Der Wittenberger Theologe habe schon vor 500 Jahren die Verführbarkeit des ungebildeten Pöbels durch populistische Parteien erkannt und sich ohne zu zögern an die Spitze eines Aufstands der Anständigen gesetzt.

In seiner Streitschrift „Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren“ fand Luther deutliche Worte, um die Bauernfänger seiner Zeit zu kritisieren. Angestachelt von Zwickauer Hasspredigern hatten sächsische Wutbürger 1524/25 die Aristokratie als „Altpartei“ geschmäht und den Fürsten die Entrichtung der Steuern verweigert. In Anlehnung an Martin Luther rief Bedford-Strohm deshalb die Deutschen Christen auf, sich auch heute wieder an die Worte der Heiligen Schrift zu erinnern: „Jedermann sei der Obrigkeit untertan“, schrieb Paulus im 13. Römerbrief und im Lukasevangelium heißt es, „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ (Luk. 20, 25).

Gauck+Bellevue
Hat von Luther und seinem Onkel gelernt: Üb’ eher Treu’ als Redlichkeit, dann lebst auch Du in Herrlichkeit.

Das 500jährige Jubiläum der Reformation will Bedford-Strohm daher auch als Aufforderung zur politischen Stellungnahme durch Kirchenvertreter verstanden wissen. Luther habe sich nicht gescheut, in politischen Kontroversen Position zu beziehen, auch wenn seine Empfehlung, man solle die Unruhestifter „wie tolle Hunde erschlagen“, vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß sei. Stattdessen müsse man heute, den „treulosen, meineidigen, lügenhaftigen und ungehorsamen“ Bauernfängern der Gegenwart die Grundlagen ihrer wirtschaftlichen und sozialen Existenz entziehen, um sie auf diese Weise zum Schweigen zu bringen.

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